feuerwehr-buchschlag

Einsatzabteilung Buchschlag

Stadt:
Dreieich

Stadtteil:
Buchschlag

Gründungsdatum:
18. Juni 1909

Einsatz- und Gefahrenschwerpunkte:
sehr baumreiche Ortslage, Waldgebiete, Bahnstraße, kleines Industriegebiet

Personalstärke:
Feuerwehrverein: 40
Einsatzabteilung: 18
Jugendfeuerwehr: 11
Kinderfeuerwehr: 0

Fahrzeuge:
MTF, TLF 16/25, LF 8, 2 FWA


Etwa fünf Jahre nach der Gründung der „Villenkolonie Buchschlag“ durch den Frankfurter Kaufmann Jakob Latscha übernahmen nach mehreren Vorbesprechungen und einem Vortrag des Kreisfeuerwehrinspektors Müller 24 Männer unter der Leitung von August Kunz den Brandschutz. Die Ausrüstung bestand aus einem Löschkarren, zwei Standrohren, zehn Hanfschläuchen, zwei Strahlrohren und einer 10-Meter-Anstellleiter.

Die offizielle Gründung der Freiwilligen Feuerwehr fand am 18. Juni 1909 statt, an der 14 Mitglieder teilnahmen. Durch die Bevölkerungsstruktur des Ortes ist die Tatsache zu erklären, dass fast alle Mitglieder der Wehr den Beruf eines Kaufmanns ausübten; die sonst bei den Feuerwehren üblichen Handwerksberufe fehlten völlig, was sich bis heute kaum verändert hat. Die Wehr bestand ihre „Feuertaufe“ am 23. Juli 1911 bei einem Waldbrand an der Landesstraße nahe dem Schloss Wolfsgarten. Ab dem 1. April 1914 übernahm die inzwischen gegründete Gemeinde die laufenden Kosten.

Anfang April 1926 wurde endlich Ersatz für die unzumutbare Unterbringung in einem Holzschuppen geschaffen, indem man mit dem Bau eines massiven Feuerwehrhauses begann, das auch heute noch als solches benutzt wird. Am 5. September konnte das Gerätehaus feierlich übergeben werden. 1937 stiftete der Haupttruppführer Fritz Müller einen PKW, der in Eigenhilfe zum „Feuerwehr-Bereitschafts-Kraftwagen“ umgebaut wurde. Im Jahre 1943 erhielt die Wehr eine Kleinkraftspritze, die auf einem Geräteanhänger transportiert wurde. Zu Beginn des Jahres 1944 waren letztendlich alle wehrtauglichen Mitglieder der Feuerwehr eingezogen.

Während der Besatzungszeit ab 1945 musste auch das Feuerwehrhaus für amerikanische Truppenangehörige geräumt und alle Geräte entfernt werden. Aus diesem Grund existierte die Freiwillige Feuerwehr über 12 Jahre lang nicht mehr. Der Brandschutz wurde in dieser Zeit durch eine US-Militärfeuerwehr sichergestellt.

Erst ab dem 1. Oktober 1957 wurde der Brandschutz wieder in die Hand deutscher Männer unter der Leitung von Herbert Schneider gelegt. Zunächst mussten noch die Sprendlinger Kameraden unterstützend eingreifen, da die Buchschlager Feuerwehr über kein eigenes Fahrzeug verfügte. Dieser Missstand konnte im Sommer 1959 beseitigt werden durch die Anschaffung eines gebrauchten Löschfahrzeugs LF 20 in amerikanischer Bauform aus Beständen der US-Armee. Diese Ausstattung wurde dann 1962 durch einen VW-Mannschaftswagen ergänzt.

Das 60jährige Gemeindejubiläum war zwei Jahre später Anlass, den Kreisfeuerwehrtag auszurichten. Im Jahre 1968 verbesserte sich die Ausstattung der Wehr mit der Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs LF 16 noch weiter. Noch vor dessen Auslieferung stand das Buchschlager Rathaus in Flammen und wurde dabei schwer beschädigt.

Zur Nachwuchssicherung wurde 1971 die Jugendfeuerwehr gegründet, aus der bis heute viele Frauen und Männer in die Einsatzabteilung übernommen werden konnten. Der Mannschaftswagen wurde 1973 durch einen neuen VW-Mannschaftskombi ersetzt. Aus Vereinsmitteln beschaffte man 1974 einen gebrauchten DKW-Jeep, der zum Kommandowagen umgebaut wurde, aber danach nur wenige Jahre im Einsatzdienst stand. Im Jahr 1978 wurde ein gebrauchtes LF 8-TS aus Beständen der Deutschen Bundesbahn erworben.

Die stille Alarmierung mit Funkmeldeempfängern wurde 1975 eingeführt. In den 80er Jahren wurde die Wehr zu zahllosen Einsätzen auf Europas größter Hausmülldeponie alarmiert. Durch die Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit Hilfeleistungsbeladung konnte 1987 die Ausrüstung weiter verbessert werden. In den folgenden Jahren wurde der in die Jahre gekommene VW-Mannschaftswagen durch einen Toyota-Bus ersetzt (1991), die Schutzkleidung durch die Anschaffung von Nomex-Jacken verbessert (1991) und das Funkmeldesystem (1992) eingeführt.

1995 wurde ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 als Ersatz für das LF 16 beschafft. Im Zuge dessen wurde auch eine zu klein gewordene Garagenanlage durch einen Fahrzeughallenneubau ersetzt. Dort sind seit 1996 alle Fahrzeuge gemeinsam untergestellt. Auf der freigewordenen Stellplatzfläche im Altgebäude wurden in der Folge dringend benötigte Umkleide- und Sanitärräume geschaffen.

Im Jahr 2009 blickte die Freiwillige Feuerwehr Dreieich-Buchschlag auf ihr 100jähriges Bestehen zurück. Im Rahmen einer Festveranstaltung konnte dabei erneut ein VW-Bus als Mannschaftstransportfahrzeug in Dienst gestellt werden, der den Toyota-Bus ersetzte.